Comedy macht Schule

21.11.2022 CJD Bodensee-Oberschwaben « zur Übersicht

Mit einem kurzweiligen Bühnenprogramm begeisterte der aus dem Landkreis Heppenheim stammende Jugendcoach Osman Citir die Eingangsklassen der beruflichen Oberstufe an der Biberacher Kaufmännischen Schule. Unter dem Motto "VOLL MOTIVIERT – Zukunft mit Perspektive!“ brachte der Kabarettist den Schülerinnen und Schülern des Wirtschaftsgymnasiums, des Berufskollegs und der Berufsfachschule auf eine ansprechende und humorvolle Art und Weise relevante Lebensthemen nahe.

Im Anschluss an die gemeinsame Veranstaltung im voll besetzten Atrium der Gebhard-Müller-Schule ließen sich die Klassen der Berufsfachschule – umgangssprachlich Wirtschaftsschule genannt – auf einen abwechslungsreichen Workshop zu verschiedenen Themen ein. Dabei ging es unter anderem um persönliche Motivation und Ziele, effektives Lernen, den Umgang mit Rückschlägen sowie ein respektvolles Miteinander. Die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Biberach wird unterstützt durch das BMFSFJ und konnte mit Mitteln des Bundes diese gelungene Veranstaltung finanzieren.

„Comedy macht Schule“ ist die Krönung der bisherigen fruchtbaren Zusammenarbeit der Schule mit dem Programm „Respekt Coaches“, das in Biberach vom Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) getragen wird. Im Oktober 2021 wurde der Kooperationsvertrag geschlossen und durch Workshops zu kultureller und religiöser Vielfalt, Geschlechterrollen, Fake News und Hate Speech, Meinungsfreiheit, Zivilcourage und vielem mehr mit Leben gefüllt. So fand bereits ein Betzavta-Workshop mit einer Klasse der Wirtschaftsschule statt. „Betzavta“ kommt aus dem Hebräischen und bedeutet „Miteinander“. Im Rahmen der Veranstaltung wurde in der Gruppe reflektiert, was in Konfliktsituationen passiert und welche Handlungsmöglichkeiten sich entwickeln lassen. In einem Interkulturellen Kompetenztraining wiederum ging es darum, dass jeder Mensch aus einer bestimmten Kultur stammt und sein Umfeld somit durch die jeweilige „Kultur-Brille“ wahrnimmt. Durch solche praktischen Zugänge ließen sich mit den Schülerinnen und Schülern Missverständnisse klären und Herausforderungen, aber auch Chancen interkultureller Gruppen erarbeiten.

Im zweiten Schulhalbjahr ging es mit den Respekt Coaches auf erlebnispädagogische Tage: Bei der Dobelmühle in Aulendorf und auf dem Hölzle-Gelände in Biberach wurden praktische Teamtrainings durchgeführt, was sich nachhaltig positiv auf die schulische Gemeinschaft auswirkte. Nach den Pfingstferien stand die Ausstellung YOUNIWORTH zum Thema „Jugend und Migration“ auf dem Plan, die von den Jugendmigrationsdiensten im Jugendhaus 9teen organisiert wurde. Die Ausstellung regte zu vielen Fragen an, etwa danach, warum Menschen migrieren, wie Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, sich in der neuen Heimat zurechtgefunden haben und wie das Zusammenleben in einem Land gut funktionieren kann. Zum Ende des Schuljahres schließlich kam eine Theatergruppe an die Schule: Das aufgeführte Stück „Fake Paradise“ führte den Zuschauern und Zuschauerinnen vor Augen, welche Auswirkungen es haben kann, wenn sich alles nur noch um Klicks und Likes dreht. Im anschließenden Workshop konnten die Schülerinnen und Schüler die aufgeführten Stücke mit den Schauspielerinnen und Schauspielern nachbesprechen.

Die positiven Erfahrungen des ersten Kooperationsjahres motivierten dazu, gleich im Herbst des zweiten Schuljahres mit einem Politiktag zu starten: Der Workshop „Faktencheck“ behandelte die mediale Darstellung des Russland-Ukraine-Konfliktes. Der zweite Workshop hieß „Quararo“: Der Begriff kommt aus dem Arabischen und bedeutet „Entscheidung“. Dort erarbeiteten die Klassen spielerisch verschiedene Möglichkeiten für einen Gruppenentscheid.

Das Programm „Respekt Coaches“ wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Ziel des Programms ist die Stärkung junger Menschen als mündige, demokratisch gebildete Bürger und Bürgerinnen. Das Projekt „Respekt Coaches“ wird von den Jugendmigrationsdiensten (JMD) umgesetzt. Träger des Jugendmigrationsdienstes (JMD) in Biberach ist das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD). Respekt Coaches gibt es mittlerweile an 275 Standorten im Bundesgebiet. An der Biberacher Gebhard-Müller-Schule organisiert die Abteilungsleiterin der Berufsfachschule Simone Rehm mit der Schulsozialarbeiterin Iris Staudenraus die Umsetzung der einzelnen Workshops. In enger Zusammenarbeit mit den beiden Respekt Coaches Maren Preisinger und Rebecca Pfenning werden Veranstaltungen nach dem Bedarf der jeweiligen Schulen konzipiert. Dabei werden Werte unserer demokratischen und offenen Gesellschaft vermittelt, reflektiert und spielerisch trainiert.

Quelle: GMS/Hans